Zuletzt aktualisiert am 20. April 2022 |

2021 sind in den Schweizer Alpen 3680 Personen in eine Notlage geraten oder sind verunfallt und mussten von der Bergrettung gerettet oder geborgen werden – so viele wie noch nie zuvor. 201 Personen kamen insgesamt ums Leben.

Trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie hätten sich im vergangenen Jahr viele Menschen in den Bergen aufgehalten, teilt der Schweizerische Alpenclub (SAC) mit. Weil es in den ersten Monaten zudem viel Schnee gegeben habe, hätten viele Leute Schneesport betrieben.

Starke Zunahme bei Skitouren

Das widerspieglt sich auch bei den Unfällen und Notlagen: So sind beim Tourenskifahren, Variantenfahren und Schneeschuhlaufen mehr Menschen in einen Notlage geraten oder verunfallt als je zuvor. Auch Lawinenunfälle gab es mehr als im Vorjahr.

Tabelle Bergnotfälle Schweiz 2021 nach Tätigkeiten im Winter

Bei den Skitouren haben hauptsächlich Stürze (262 / Vorjahr: 141) zu Notfällen geführt, gefolgt von Blockierungen (67 / Vorjahr: 26) und Lawinen (51 / Vorjahr: 32)

Sommer im Durchschnitt

Bei den Sommer-Bergsportaktivitäten hingegen sind die Zahlen der Not- und Unfälle im Rahmen des mehrjährigen Durchschnitt geblieben.

Tabelle Bergnotfälle Schweiz 2021 nach Tätigkeiten im Sommer

Beim Bergwandern wurden am meisten Notfälle nach Stürzen/Abstürzen gemeldet (687 / Vorjahr: 770), gefolgt von Blockierung (365 / Vorjahr: 410) und Erkrankung (250 / Vorjahr: 262). Bei den Hochtouren waren Blockierung (230 / Vorjahr 190) und Sturz (88/ Vorjahr: 116) die häufigsten Notfall-Ursachen.

Weniger ausländische Todesopfer

201 Personen (Vorjahr: 180) kamen 2021 in den Schweizer Alpen insgesamt ums Leben, davon waren 131 klassische Berggänger. Der Anteil ausländischer Opfer lag dabei bei rund 20 Prozent, 10 Prozentpunkte tiefer als in anderen Jahren.

Über das ganze Jahr gesehen ereigneten sich die meisten Bergnotfälle in den Monaten (August 683) und September (472). Der Juni-Rekord von 2020 mit 715 Notfällen wurde in diesem Jahr mit «nur» 476 Notfällen glücklicherweise wieder massiv unterschritten.

Titelbild: Patientenversorgung durch die Rega (Bild: Rega)


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