In den Schweizer Bergen gibt es nicht nur atemberaubende Panoramen zu bestaunen, hin und wieder stösst man auch auf gefährliche Überbleibsel von Schiessübungen der Armee. Die Rede ist von Blindgängern; also Munition, die nicht oder nicht vollständig explodiert ist. Die offiziellen Schiessplätze und Zielgebiete werden zwar regelmässig von der Armee geräumt, manchmal landen Geschosse aber im Wasser, Schnee oder weichem Boden und werden nicht auf Anhieb gefunden. Am häufigsten kommen Munitionsfunde deshalb in ehemaligen Gletschergebieten, in der Nähe von saisonalen Bergbächen, Murgängen oder Moränen vor.

Meist nur Munitionsschrott
Jährlich gehen bei der Nationalen Blindgängermeldezentrale (BMZ) zwischen 500 und 700 Blindgängermeldungen ein. Davon sind nur etwa 10 Prozent tatsächlich Blindgänger, die restlichen Funde entpuppen sich als Fundmunition oder Munitionsschrott, der oft auch in Privathäusern gefunden wird. Ein Grossteil der Blindgänger-Meldungen kommt jeweils aus den Kantonen Bern, Graubünden und Wallis. Nicht nur, weil diese Kantone flächenmässig sehr gross sind, sondern auch, weil sie bei Wanderern besonders beliebt sind. Zudem weisen diese Kantone eine hohe Anzahl an (ehemaligen) Schiessplätzen und Zielgebieten der Armee auf.
Wenn du einen Blindgänger entdeckst
Für Laien ist es kaum möglich, gefährliche Blindgänger von ungefährlichem Munitionsschrott zu unterscheiden. Deshalb darfst du Munitionsrückstände auf keinen Fall berühren! Markiere stattdessen die Fundstelle und melde den Fundort umgehend per Telefon oder App.

Die Blindgänger-App der Schweizer Armee kannst du im App Store oder auf Google Play herunterladen. Die App ist übrigens nicht nur eine nette technische Spielerei. Im Gegenteil: Sie liefert den Spezialisten der Armee wichtige Daten, die helfen, einen Blindgänger rasch zu beseitigen. Wenn möglich noch am Fundtag.