Wenn wir mal nicht im Alpstein oder Toggenburg unterwegs sind, so zieht es uns sehr oft ins Bündnerland. Kürzlich gönnten wir uns einen Kurzaufenthalt in der Region Hinterrhein/Rheinwald. Unser Kurztrip begann mit einer Übernachtung im Hotel Alte Herberge Weisses Kreuz in Splügen, das früher eine Säumerherberge war und in dem wir vor über zehn Jahren schon mal übernachtet hatten, als wir auf der Via Spluga unterwegs waren.
Nach einer äusserst ruhigen Nacht (wir waren die einzigen Gäste in dem leider ziemlich hellhörigen Haus), deckten wir uns im Dorfladen und in der Dorfkäserei mit Verpflegung ein und wanderten erst entlang der Via Spluga Richtung Splügenpass. Wer sich die erste Stunde Aufstieg sparen möchte, kann mit dem Postauto von Splügen bis Bodmanstafel zur Station “Splügen, Abzw. Surettaseen” fahren. Dort zweigt auch der Weg zu den Surettaseen ab. Nach einer weiteren Stunde auf einem gut markierten Weg kommen wir erst zum Under Surettasee, kurze Zeit später auf das Hochplateau mit dem Ober Surettasee auf 2272 Meter.
Am nördlichen Seeufer steht eine kleine unbewirtete Hütte und im See ist im Sommer jeweils ein Boot, das vom örtlichen Tourismusverein zur Verfügung gestellt wird und kostenlos genutzt werden darf. Wir verzichteten allerdings auf eine Bootsfahrt, genossen dafür aber ausgiebig das atemberaubende Panorama und die Stille.

Nachdem wir uns am Panorama sattgesehen und am Proviant sattgegessen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Sufers. Geplant war eigentlich ein Abstieg durch den Fugschtwald zurück nach Splügen, aber dieser Weg war wegen Unwetterschäden gesperrt. Zum Glück, kann man nachträglich sagen. Ansonsten wäre uns die grandiose Aussicht verwehrt geblieben, die man beim Abstieg nach Sufers zwischen Seehütte und Leimtobel hat.

Der Schlussabstieg durch das Leimtobel und den Göriwald nach Sufers bzw. zum Sufersee ging etwas in die Beine. Die Wege sind zwar sehr gut markiert, waren aber stellenweise ziemlich rutschig und mit Gras und anderen Pflanzen überwuchert. Wer in Sufers auf das Postauto Richtung Thusis will, läuft übrigens am besten entlang des Seerundwegs bis ans nordöstliche Seeufer. So muss nicht die viel befahrene Hauptstrasse überquert werden, um zur Haltestelle zu kommen.
Fazit: Eine lohnenswerte Wanderung mit grossartigen Aussichten in fast schon hochalpiner Umgebung.
- Einkehr/Unterkunft: Splügen , Sufers
- Gehzeit: 5 – 5,5 Stunden
- Karten: Wanderkarte Schweiz 1:50’000 Blatt 267T San Bernhardino und Blatt 257T Safiental