Eine der wenigen Alpinrouten auf den Säntis führt durch die Nasenlöcher und über die Öhrligrueb auf den Gipfel des Ostschweizer Hausbergs. Die Route ist durchgehend gut markiert und heikle, ausgesetzte Stellen sind mit Drahtseilen gesichert. Geklettert wird stellenweise im I Grad. Weitere Routen auf den Säntis habe ich in einem früheren Beitrag schon einmal vorgestellt. 

Ausgangspunkt der Tour ist die Schwägalp. Wir folgen den Wegweisern Richtung Chammhaldenhütte (1396 m) und ab dort jenem Richtung Dreihütten und Schwizerälpli (1321 m). Etwa auf halber Strecke zum Schwizerälpli zweigt der Weg rechts ab zum Einstieg in die Nasenlöcher-Route (blau-weisse Markierung). Der Weg führt erst über Grashänge und wird dann relativ schnell steinig und ausgesetzt (Punkt 1622). Bei einigen Stellen müssen die Hände zu Hilfe genommen werden.

Etwas unterhalb von Punkt 1879 sind die Namensgeber der Route zu sehen: Die Nasenlöcher. Zwei riesige Löcher im Fels, die für mich allerdings auch mit viel Phantasie nicht wirklich aussehen wie Nasenlöcher – aber imposant sind sie allemal. Am Ende der Alpinroute kommt man auf der Hinteren Öhrligrueb (2119 m) an. Von dort aus kann man entweder über die Westwand den Öhrligipfel (2194) besteigen (UIAA: I/II) oder weiter Richtung Säntis (2502 m) wandern.

Für den Säntis wählt man den gut markierten Weg über die Hintere Öhrligrueb, Höchnideri, die Rossegg (2175 m), Blau Schnee und die Himmelsleiter. Bei Schnee sind die Markierungen (rot-weiss) nicht immer gut zu erkennen. Da der Weg oft begangen wird, sind aber fast immer gute Spuren zu sehen. Achtung: Im Frühling bilden sich auf der Rossegg um die Felsen herum oft grössere Löcher und brüchige Schneebrücken, die nicht immer auf Anhieb zu sehen sind! 

Nach der Durchquerung der Rossegg gelangt man zum Einstieg zur Himmelsleiter. Und nach dem obligaten Gedränge auf der Himmelseiter, welches sich nach dem Ausbau allerdings etwas entschärft hat, steht man auf dem Gipfel des 2502 Meter hohen Säntis.

Wie eingangs erwähnt, ist die gesamte Route sehr gut markiert. Im Hochsommer sind die Markierungen wegen der teils dichten Vegetation allerdings etwas schwieriger zu erkennen. Einige Wegstellen sind ausgesetzt und erfordern daher gutes Schuhwerk und natürlich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.


  • Einkehr/Unterkunft: Schwägalp, Säntis
  • Gehzeit: 4,5 Stunden
  • Schwierigkeit T3 (Bergwandern) & T4 (Alpinwandern)
  • Karte: 1:25’000 Wanderkarte Appenzellerland (in der neuesten Ausgabe der Karte ist der Aufstieg durch die Nasenlöcher eingezeichnet)

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