Wandern und Bergwandern gehören seit jeher zu den Lieblingssportarten von Herr und Frau Schweizer. Seit 2013 hat das Wandern aber nochmals stark an Popularität gewonnen. Heute zählen 57 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung im Alter ab 15 Jahre Wandern zu ihren Sport- und Bewegungsaktivitäten. Das zeigt eine aktuelle Studie vom Verband Schweizer Wanderwege, SchweizMobil und dem Bundesamt für Strassen (ASTRA).

200 Mio. Stunden pro Jahr

Im Mittel werden pro Jahr 15 Wanderungen unternommen, die durchschnittlich drei Stunden dauern. Die Schweizer Wohnbevölkerung kommt so auf jährlich knapp 200 Millionen Wanderstunden.

Ingesamt stehen in der Schweiz rund 65’000 Kilometer Wanderwege zur Verfügung, davon sind etwa 22’000 Kilometer Bergwanderwege. Zum Vergleich: das schweizerische Strassennetz ist nur etwas über 71’000 Kilometer lang.

Frauen wandern mehr als Männer

Bei Frauen (59%) ist Wandern etwas stärker verbreitet als bei Männern (55%). In allen Altersgruppen wird viel gewandert, wobei mit zunehmendem Alter die Popularität des Wanderns noch ansteigt. Den grössten Zuwachs an Wanderinnen und Wanderern seit 2013 verzeichnet jedoch die jüngste befragte Altersgruppe der 15- bis 26-Jährigen.

Datenquelle: ASTRA

Wandern ist nicht nur eine gesunde, sondern auch eine gesellige Aktivität. So wird am häufigsten mit der Partnerin oder dem Partner gewandert, auch das Wandern mit weiteren Personen hat an Popularität gewonnen.

Wo wird gewandert?

Am häufigsten begangen werden gelb signalisierte Wanderwege. Vier Fünftel der Wanderer nutzen aber auch die anspruchsvolleren weiss-rot-weiss signalisierten Bergwanderwege. Etwas mehr als 30 Prozent sind ebenfalls auf den Alpinwanderwegen unterwegs, die sehr gute Gebirgskenntnis und Kondition erfordern. Rund 80 Prozent der Wanderinnen und Wanderer sind auch im Winter unterwegs.

T1 (gelb): in Turnschuhen begehbar. Keine ­Absturzgefahr.

T2 und T3 (weiss-rot-weiss): zum Teil steil und (bei T3) Wege nicht durchgehend sichtbar. Exponierte Stellen mit Absturzgefahr. Trittsicherheit, Wanderschuhe, Orientierungsvermögen und bei T3 alpine Erfahrung nötig.

T4 bis T6 (weiss-blau-weiss): Teilweise oder bei T6 kaum Wegspuren oder Markierung, exponiertes Gelände mit Gletscher und Firn. Ab T5 Kletterstellen. Sehr gutes Orientierungsvermögen und grosse Alpin­erfahrung ­nötig.

Planung und Orientierung

Zur vorgängigen Planung von Wanderungen ist das Internet die wichtigste Informationsquelle – dazu gehören natürlich auch Blogs wie bergwelt.me.😉

Bei Wanderungen in Feriengebieten, zu höher gelegenen Hütten oder bei Mehrtageswanderungen werden öfters auch Karten konsultiert. In den Feriengebieten kommen Prospekte und Broschüren hinzu, bei mehrtägigen Wanderungen Smartphone-Apps sowie Bücher und Routenführer.

Datenquelle: ASTRA

Wirtschaftliche Bedeutung

An einem Wandertag werden durchschnittlich 60 Franken pro Person ausgegeben, was zu einem geschätzten jährlichen Umsatz von 3.6 Milliarden Franken führt. Jährlich wandern rund 300 000 ausländische Gäste in der Schweiz und unternehmen hier im Mittel fünf Wanderungen.

Zur Studie

Grundlage der Studie «Wandern in der Schweiz 2020» ist die repräsentative Bevölkerungs-befragung «Sport Schweiz 2020» sowie eine schweizweite Befragung von Wanderern auf dem Wanderwegnetz. Diese wurde 2019, also noch vor der Corona-Pandemie, durchgeführt. Die Befragung «Sport Schweiz» wurde bereits in den Jahren 1999, 2007 und 2013 durchgeführt.


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