Zuletzt aktualisiert am 09. Mai 2020 |

Update 24.04.20 – Schutzkonzept für SAC-Hütten / Kein ÖV für Wanderer

In den kommenden Wochen lockert der Bundesrat schrittweise die Massnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus. Der Schweizer Alpen-Club SAC ist deshalb mit Hochdruck dabei, zusammen mit Sektionsvertretern und dem Verband Schweizer Hütten ein Schutzkonzept für den Betrieb der Berghütten zu erarbeiten. Ziel ist, das Schutzkonzept bis Anfang Mai zu finalisieren und den Hütten und Sektionen zur Verfügung zu stellen. Damit sollen die Hüttenwarte der Sommerhütten entsprechende Vorkehrungen treffen können. Der SAC hofft, dass die Wiedereröffnung der Restaurationsbetriebe spätestens ab 8. Juni wieder möglich ist. Vorerst bleiben die SAC-Hütten geschlossen. Zudem hält der SAC weiter an seiner bisherigen Empfehlung fest, auf Berg- und Skitouren vorläufig zu verzichten.

Weil in den vergangenen Tagen (zu) viele Wanderer in der Region Walensee-Amden unterwegs waren, zieht der lokale Busbetrieb die Reissleine und befördert ab sofort keine Wanderer mehr. Das Busunternehmen ist mitten in einem Eldorado für Wanderer tätig: Walensee, Seerenbachfälle, Niederurner Alpental. Das wollen sich viele Menschen trotz Corona-Pandemie nicht entgehen lassen. «Als es hiess, dass die Schweizer wegen Corona zu Hause bleiben sollen, wurden wir förmlich überrannt. Die Busse waren rappelvoll, es gab ein Gedränge. Manche kamen in Zwölfergruppen», sagt AWA-Geschäftsführer Stefan Hollenstein gegenüber Blick. Also habe man sich dazu entschieden, nur noch Personen mitzunehmen, die tatsächlich auf den Bus angewiesen sind. Für den Einkauf, den Arztbesuch oder den Weg zur Arbeit.

Update: 18.04.20 – Wenn du jetzt dennoch in die Berge gehen willst …

In der Schweiz gilt weiterhin das Motto #stayathome. Auch wenn die Corona-Massnahmen in den kommenden Wochen und Monaten gelockert werden und der befürchetete Ansturm auf die Krankenhäuser ausgeblieben ist, besteht die Gefahr einer Ansteckung nach wie vor. Insbesondere dort, wo sich viele Menschen nahe kommen. Im Alpstein war das in den vergangenen Tagen vor allem am Seealpsee, Sämtisersee und Fälensee der Fall. Am Ostermontag wurde die Zufahrt zum Alpstein kurzzeitig gesperrt, weil die Besucherzahlen zu gross wurden.

Wenn du aber dennoch in die Berge willst, empfehle ich folgende Verhaltensregeln:

  • Benutze die öffentlichen Verkehrsmittel nicht zu Stosszeiten bzw. wenn andere Menschen zur Arbeit fahren müssen. Aufgrund des reduzierten ÖV-Fahrplans können sonst unter Umständen die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten werden.
  • Mach vorerst keine allzu schwierigen Touren, bei denen eine erhöhte Unfallgefahr besteht. Den Spitälern droht zwar aktuell keine Überlastung, aber es herrscht noch kein Normalbetrieb.
  • Beachte, dass in höheren und schattigen Lagen stellenweise immer noch reichlich Schnee liegt. Informiere dich deshalb vor der Tour über den Zustand der Wege.
  • Vorsicht beim Entfachen von Feuer. Bei anhaltender Trockenheit soltest du gänzlich auf Feuer verzichten. In diversen Kantonen, Regionen und Gemeinden der Schweiz herrscht derzeit absolutes Feuerverbot.
  • Nimm genügend Flüssigkeit und Proviant mit. Da alle Gasthäuser und Hütten voraussichtlich noch bis Anfang Juni geschlossen sind, kannst du aktuell nirgends einkehren.
  • Wähle für deine Notdurft einen Platz abseits von Gewässern, benutze normales Toilettenpapier (Papiertaschentücher und Feuchttücher verrotten viel langsamer) und vergrab die Exkremente oder deck sie zu. Aufgrund von Waldbrandgefahr sollte das Toilettenpapier nicht verbrannt werden. Idealerweise nimmst du es mit dem anderen Abfall mit.
  • Lass neben Toilettenpapier auch keine anderen Abfälle in der Natur liegen – ganz nach dem Motto: «Nimm nichts mit als deine Eindrücke – hinterlasse nichts als deine Fussspuren».
Update 14.04.20 – Zugang zum Alpstein bleibt eingeschränkt

Weil insbesondere am Ostermontag viele Menschen in den Alpstein geströmt sind, haben die Behörden den Zugang kurzzeitig gesperrt. Eine Durchfahrt mit dem Auto war nur noch mit einem triftigen Grund möglich. Diese Massnahme soll auch in den kommenden Wochen angwendet werden, sollten sich wieder zu viele Besucher im Alpstein aufhalten. Zudem wird das Parkplatzangebot in Wasserauen nochmals reduziert.

Update 25.03.2020 – Zugang zum Alpstein wird eingeschränkt

Der Kanton Appenzell Innerrhoden ruft die Bevölkerung auf, Ausflüge in den Alpstein während Coronakrise zu unterlassen. Entgegen der Empfehlung des Bundesrats habe man festgestellt, dass sich derzeit sehr viele Personen am und im Alpstein aufhalten, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Viele dieser Personen nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Dieser Umstand und der ausgedünnte Fahrplan der Appenzeller Bahnen führen dazu, dass Personen, die mit der Bahn zur Arbeit fahren müssen, vielfach keinen Platz finden und die Abstandsregeln nicht einhalten können.

Zudem sind im Alpstein derzeit weder Restaurants noch Luftseilbahnen geöffnet. Es besteht also keine Möglichkeit, in einem Restaurant einzukehren oder auf die Toilette zu gehen. Der Kanton Appenzell Innerrhoden ruft die Bevölkerung daher eindringlich auf, den Empfehlungen des Bundesrats zu folgen und zuhause zu bleiben.

19.03.2020 – Die Berge müssen warten

In der Schweiz gilt (noch) keine generelle Ausgangssperre. Daher ist es nicht grundsätzlich verboten, sich im Freien aufzuhalten. Somit darfst du theoretisch auch auf eine Bergwanderung gehen. Um die Verbreitung des Coronavirus aber möglichst rasch zu verlangsamen, solltest du bis auf Weiters darauf verzichten. Auch wenn es jetzt im Frühling schwer fällt.

Der Grund dafür ist einfach: Auch wenn du auf der Hin- und Rückreise weder dich selber noch andere mit dem Virus infizierst, kannst du auf deiner Wanderung verunfallen und nimmst so medizinisches Personal in Anspruch, dass anderswo wesentlich dringender benötigt wird. Vor allem wenn du alleine unterwegs bist, ist das Risiko realtiv gross, dass du in einem Notfall auf fremde Hilfe angewiesen sein wirst. Darum: Lass es! Die Berge sind auch noch da, wenn die Corona-Krise wieder vorüber ist.

2 Kommentare zu „Coronavirus: Darf ich wieder in die Berge?

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