Zuletzt aktualisiert am 10. April 2020 |Eine Umfrage der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu zeigt, dass nur etwa die Hälfte der Schweizer Wanderinnen und Wanderer den Unterschied zwischen weiss-rot-weissen und gelben Wanderwegweisern kennt. Eigentlich erstaunlich, gelten doch Herr und Frau Schweizer als Wander-Weltmeister. In keinem anderen Land der Welt wandern so viele Menschen regelmäsig in den Bergen.

In den vergangenen Jahren erlebte das Bergwandern durch TV-Sendungen, Promi-Fotos und Instagram-Influencer nochmals einen zusätzlichen Schub und so begegne ich in den Bergen leider immer häufiger Leuten, die schlecht ausgerüstet und/oder planlos in der Landschaft herumstolpern und so sich und andere gefährden. (Beispiel von zwei planlosen US-Touris.)

Damit dir das nicht passiert: Diese beiden Basic-Checklisten helfen dir, dich auf den Schweizer Wanderwegen zurechtzufinden und deine erste Bergwanderung zu planen. ⬇️


Alpstein wird oft unterschätzt

Da ich bekanntlich den Alpstein quasi vor der Haustüre habe, bin ich natürlich sehr oft dort unterwegs. Die vorhin bereits erwähnten TV-Wandersendungen, Promi-Fotos und Influencer haben auch hier für einen Anstieg der Besucherzahlen gesorgt.

Natürlich gehören die Gipfel des Alpsteins nicht zum Hochgebirge und es gibt genügend Wanderwege, die auch von wenig geübten Personen und in leichteren Schuhen gemacht werden können. Sobald man aber Ziele hat, die man nur zu Fuss erreichen kann, werden die Wege oft ausgesetzt und die Hänge sehr steil. Zudem kann in den hohen Lagen das Wetter ähnlich schnell umschlagen, wie im Hochgebirge. Auch die Wanderzeiten sollten nicht unterschätzt werden. Eine Tour von Wasserauen auf den Säntis beispielsweise, kann, je nach Kondition und Route, schon mal 5 bis 7 Stunden dauern.

Planlose US-Touristen

Vermutlich weder über den Weg noch das Ziel haben die beiden Amerikaner nachgedacht, die mir vor ein paar Jahren auf dem Schrennenweg begegnet sind. Zu dieser Zeit wurde das Bergrestaurant Aescher gerade auf dem Cover des „National Geographic“ als „Place to see before you die“ bezeichnet. Die beiden jungen Männer kamen mir in ausgelatschten Turnschuhen entgegen und fragten mich, wie lange es denn noch dauern würde bis zum „berühmten Aescher“. Dass sie a) auf dem Weg zur Meglisalp waren und b) somit auf dem gegenüberliegenden Hang, wollten sie mir erst noch nicht mal glauben. Sie fragten mich stattdessen, ob ich den Aescher denn überhaupt kennen würde. Na ja, zugutehalten muss man den beiden Amis aber, dass sie immerhin die Schweiz gefunden haben und nicht in Schweden gelandet sind. 😉

Bonus-Tipp: Webcams nutzen!

Wenn ich mir einen groben Überblick über die Wetter- und Wegverhältnisse im Alpstein verschaffen will, nutze ich auch die verschiedenen Webcams der Bergbahnen und Restaurants.

  • Webcam Ebenalp
    Über diese Webcam informiere ich mich vor allem über den Zustand des Schrennenwegs, und man kann sehen, wie viel Schnee auf der Meglisalp, der Marwees, dem Säntis und unterhalb des Gipfels (Blauschnee) liegt.
  • Webcam der Säntisbahn
    Dank dieser Webcam ist beispielsweise zu sehen, ob auf dem Lisengrat noch Schnee liegt.
  • Webcams Plattenbödeli & Hoher Kasten
    Wer Richtung Sämtisersee, Bollenwees, Hundsteinhütte oder Kreuzberge aufbrechen will, sollte sich auch eine dieser beiden Webcams anschauen.

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