Zuletzt aktualisiert am 06. Oktober 2022 |

Der Aufschrei in den heimischen Online-Kommentarspalten war gross, als diese Woche bekannt wurde, dass die neuen Pächter des bekannten Alpstein-Bergrestaurants Aescher die ebenso bekannte Aescher-Rösti von der Speisekarte gestrichen haben. Dafür sind neu, neben diversen regionalen Spezialitäten, auch Insekten im Angebot. Ein gefundenes Fressen (haha, Wortspiel) für die Dauernörgler:

  • Kommentar zu Keine Rösti mehr im Aescher
  • Kommentar zu Keine Rösti mehr im Aescher
  • Kommentar zu Keine Rösti mehr im Aescher
  • Kommentar zu Keine Rösti mehr im Aescher

Und als wären die fehlende Helvetische Nationalspeise und die Krabbeltiere nicht schon genug, haben auch die neuen Preise auf der Speisekarte bei einigen Schnappatmung ausgelöst. Zugegeben: 90 Franken für ein Apéro-Plättli für vier Personen mit Trockenfleisch, Schwartenmagen, Käse und Brot sind auch für Schweizer Verhältnisse ein eher stolzer Preis. Man sollte aber nicht vergessen, dass a) vieles davon selbst gemacht ist und aus der Region kommt, b) die Lebensmittel teuer mit der Bahn und dem Helikopter ins 1454 m ü. M. gelegene Berggasthaus transportiert werden müssen und c) die Infrastruktur im Aescher immer noch nicht den aktuellen Bedürfnissen entspricht. Letzteres war für die Vorgänger der neuen Wirte unter anderem ein Grund, den Betrieb aufzugeben. Immerhin: ein Ausbau ist geplant, er scheint sich aber zu verzögern.

Regionale Küche und frische Ideen

Mir persönlich gefällt die neue Aescher-Speisekarte – auch ohne die Rösti. Die bekommt man in der Schweiz ja sowieso in fast jedem Restaurant. Und die beste Rösti ist eh die selbstgemachte. Und wer kein Fan von Insekten auf dem Teller ist (oder wie ich von Ziegenkäse), der findet immer noch genug, was satt und glücklich macht. Da wären in der Rubrik währschaft beispielsweise der hausgemachte Käsefladen, das Gulasch, die Appenzeller Siedwürste, Suppen oder der Wurst-Käse-Salat. Dazu kommen nicht ganz alltägliche Produkte wie selbstgemachter Höhlenjoghurt, ein Pantlitartar oder eine Buttermilch-Ribel-Bramata. Und natürlich fehlen auch Kuchen und Glace nicht. 😀

Um mit den (noch) sehr beschränkten Platzverhältnissen im Aescher klar zu kommen, wird ein Teil der Speisen übrigens unten im Tal vorproduziert. Das spart Platz und Zeit, was man als Wirt im Aescher bei Hochbetrieb bekanntlich nicht hat.

Und warum gibt es nun keine Rösti mehr?

Zum einen wollen die neuen Wirte gemass eigenen Aussagen einen Neubeginn wagen und das soll sich eben auch in der Auswahl der Speisen bemerkbar machen. Zudem anderen geht es um den vorhin erwähnten fehlenden Platz und die fehlende Zeit. Für die rund 16 Tonnen Kartoffeln, die pro Saison jeweils verbraucht wurden, wurde 2017 sogar das Massenlager geschlossen und fortan als Kartoffellager genutzt. Zudem braucht eine gute Rösti bei der Zubereitung eine gewisse Zeit, bis sie schön goldig und knusprig ist. Was jetzt auf der Speisekarte steht, kann unten gut vorproduziert und oben schnell finalisiert werden. Das hilft, wenn die Touristen im Sommer wieder in Massen im Aescher einfallen.

Ich werde dem Aescher sicherlich auch wieder mal einen Besuch abstatten und die neue Speisekarte testen. Allerdings ausserhalb der Zeit, in der die Touristenmassen Auslauf haben. 😉

2 Kommentare zu „Keine Rösti mehr im Aescher 😱

Kommentar verfassen