Zuletzt aktualisiert am 18. Januar 2018 |Medienmitteilung des Schweizer Alpen-Club SAC (11.08.2015)

Seit Ende Juni herrschen im schweizerischen Alpenraum überdurchschnittlich hohe Temperaturen. Diese sind in höheren Lagen deutlich moderater als im Flachland und daher beim Wandern oder Bergsteigen angenehm. Dennoch hat die lang anhaltende Wärmephase Folgen:

  • Die Ausaperung der Gletscher und Firnflanken ist nunmehr weit fortgeschritten.
  • Diverse Routen zu hochalpinen Gipfeln und Übergängen sind deutlich anspruchsvoller und zum Teil auch gefährlicher geworden.
  • Auftauender Permafrost erhöht die Gefahren durch Felsstürze und Steinschlag markant.

Allein seit Juni 2015 wurden dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos mehrere grössere Felsstürze gemeldet, die zum Teil auch in unmittelbarer Nähe von Routen zu bekannten Gipfeln, wie zum Beispiel am Piz Palü, niedergegangen sind. Auch Steinschlagaktiviäten haben deutlich zugenommen und können Touren in erhöhtem Mass gefährden bzw. Vorboten von grösseren Felsstürzen sein.

Der SAC empfiehlt:

Berg- und Alpinwandern
Die genannten Gefahren im Bereich der offiziellen Wege sind kaum oder nur punktuell vorhanden und werden von den zuständigen Institutionen laufend überprüft. Im Zweifelsfall sollte man sich bei der zuständigen Tourismusorganisation vor Ort erkundigen. Allfällige Sperrungen und Wegumleitungen sollten unbedingt beachtet werden, wie zum Beispiel die Verbindung der Capanna di Sciora zur Capanna Sasc Furä, der südseitige Zugang zum Val Maroz und zum Septimerpass von Casaccia aus.

Alpine Touren
Eine besonders sorgfältige Tourenplanung ist aktuell sehr wichtig. Es ist zu empfehlen, Auskünfte bei Hüttenwarten oder Bergführern einzuholen. Zusätzliche Informationen können auch auf Internetportalen wie Gipfelbuch.ch, Hikr.org, Camptocamp.org oder Alpinesicherheit.ch abgerufen werden. Unterwegs sollten Zustiege im Bereich von Couloirs und Rinnen wenn möglich gemieden oder zumindest zügig begangen werden. Aktuell sind Touren über Grate deutlich sicherer als solche durch Bergflanken. Das SLF sammelt zu Forschungszwecken alle Meldungen über Felsstürze in den Schweizer Alpen. Diese können über Gipfelbuch.ch oder über das Formular des SLF erfasst werden.

Ein Kommentar zu „Felssturz- und Steinschlaggefahr!

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