Zuletzt aktualisiert am 21. Februar 2024 |

Die Gebirgsketten des Alpsteins verlaufen mehr oder weniger parallel von Nordosten Richtung Südwesten. Eine Ausnahme ist der Lisengrat, er verläuft quer zu den Gebirgsketten und verbindet den Säntis mit dem Rotsteinpass.

Der Lisengrat wurde 1904/05 erstellt und war lange Zeit eine Referenztour für den Schwierigkeitsgrad T4, doch nachdem er ausgebaut und mit deutlich mehr Drahtseilen ausgestattet wurde, ist er jetzt rot-weiss markiert und eine T3 im oberen Bereich. Der Lisengratweg ist eine Königsetappe einer jeder Säntiswanderung, auf der mit etwas Glück Steinböcke beobachtet werden können.

Die spektakuläre Tour über den ausgesetzten aber sehr gut gesicherten Lisengrat beginnt auf dem höchsten Berg des Alpsteins, dem 2502 Meter hohen Säntis. Diesen erreicht man von der Schwägalp aus in wenigen Minuten mit der Seilbahn. Oben angekommen eröffnet sich dann eine traumhaft schöne Aussicht auf den Alpstein und dessen zweithöchsten Gipfel, den 2435 Meter hohen Altmann.

Anschliessend gehts hinunter zum zum Restaurant Alter Säntis, ein paar Meter unterhalb des Säntisgipfels. Dort befindet sich der Einstieg der gut markierten Lisengrat-Tour.

Der Weg führt nun zuerst ein paar Treppenstufen hinunter, danach ein kurzes Stück gerade aus und dann einige mit Drahtseilen gesicherte Stufen hoch zum Chalbersäntis. Ab hier wird es nun stellenweise sehr ausgesetzt, weshalb man die Tour nur machen sollte, wenn man trittsicher und absolut schwindelfrei ist. Denn es geht abwechselnd links und rechts vom Grat durch ausgesetztes Steilgelände.

Nach knapp einer Stunde steht man kurz vor dem Ziel und kann nochmals einen grossartigen Ausblick auf den Altmann und den letzten Teil des Lisengrats geniessen.

15 bis 20 Minuten später steht man dann bereits auf dem Rotsteinpass (2122 m ü. M.) und beim gleichnamigen Berggasthaus. Dort setzt man sich am besten auf die Terrasse oder in einen der bequemen Liegestühle und lässt den Blick in die Ferne schweifen.

Wie weiter?

Vom Rotsteinpass aus kann man nun entweder auf demselben Weg zurück zum Säntis wandern oder direkt ins Tal nach Wasserauen oder Wildhaus absteigen. Oder: Man stärkt sich im Berggasthaus mit einer spritzigen «Bschorle» und steigt anschliessend hoch durch die berüchtigte steile Fliswand auf den Altmannsattel. Von dort gehts weiter nach Brülisau, Wildhaus oder ins Rheintal. Mehr Infos dazu findest du auch in meinem Alpstein-Wanderführer.

  • Einkehr/Unterkunft: Schwägalp, Säntis Berggasthaus, Berggasthaus Alter Säntis, Berggasthaus Rotsteinpass
  • Gehzeit: rund 1 Stunde
  • Schwierigkeit: T3
  • Auf/Abstieg: 81 m / 423 m
  • Karte: 1:25’000 Wanderkarte Appenzellerland
  • Beste Jahreszeit: Jun – Okt
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6 Kommentare zu „Vom Säntis über den Lisengrat zum Rotsteinpass

  1. Danke fürs Video.wir sind geübte Berggänger,möchten jedoch mit dem Hund,Australien Shepherd,von der Meglisalp ,Rotsteinpass über den Lisengrat.Ist dies zu empfehlen?Gruss Gisela

    1. Hallo Gisela

      Geländegängig dürfte ein Australian Shepherd vermutlich ja sein, es gibt auf dem Lisengrat aber Stellen, da ist ein Kreuzen nicht ganz einfach (weil sehr eng und ausgesetzt) und solche, bei denen man zwei Beine und zwei Hände braucht, um vorwärtszukommen. Von daher würde ich eher abraten, diese Tour mit einem Hund zu machen.

      Ich empfehle euch die Tour von Wasserauen über den Mesmer und durch die Wagenlücke auf den Säntis. Auf diesem Weg gibt es keine engen und/oder ausgesetzten Stellen und ein Kreuzen mit anderen Berggängern ist überall problemlos möglich.

      Alpine Grüsse
      Patrick

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