Zuletzt aktualisiert am 10. Februar 2018 |

Vergangene Woche wurde ein Berggänger beim Aufstieg auf den Säntis bei einem Steinschlag tödlich verletzt. Ein Stein traf den 31-jährigen Mann unterhalb des Bergrestaurants Tierwiis im Gebiet „Ellbogen“ am Kopf. In diesem Teil des Alpsteins kommt es immer wieder zu Steinschlägen. Insbesondere auf den Routen, die von der Schwägalp aus durch steiles und felsiges Gebiet auf den Säntisgipfel führen. Der letzte tödliche Steinschlag-Unfall ereignete sich 2006: Damals starb ein 73-jähriger Wanderer im Gebiet „Musfalle“. Die „Musfalle“ liegt übrigens auf derselben Route, wie der „Ellbogen“.

Die unproblematischste Route auf den Säntis führt von Wasserauen über die Meglisalp, den Rotsteinpass und den Lisengrat auf den Gipfel. Sie ist aber fast doppelt so lang, wie jene von der Schwägalp über Tierwiis. Auch ist sie konditionell anspruchsvoller und auf dem Lisengrat ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefragt.

Im Gebirge muss grundsätzlich mit Steinschlag gerechnet werden. Neben Steinen, die sich von sich aus lösen, können auch andere Wanderer oder Tiere Steine lostreten, die Berggänger treffen könnten. Ich habe euch hier deshalb 5 Tipps, wie ihr euch etwas vor Steinschlag schützen könnt. Einen absoluten Schutz gibt es aber nicht.

1. Nicht unnötig lange unterhalb von steilen Felswänden aufhalten, insbesondere von solchen, vor denen frisch abgebrochenes Gesteinsmaterial liegt und/oder Baumstämme mit Steinschlagspuren zu sehen sind.

2. Rasch und ohne selber Steine loszutreten durch steinschlaggefährdetes Gebiet gehen.

3. Wenn ihr in Steinschlaggebiet unterwegs seid, konzentriert euch auf das Sehen UND das Hören! Steinschlag hört man oft schon von weitem. Wenn man ihn sieht, wird’s meist schon gefährlich.

4. Wenn ihr Steinschlag in eurer Nähe hört, rasch hinter einem Baum oder unter einem Felsvorsprung in Deckung gehen.

5. Beim klettern Kopf mit Helm schützen.

Dass niemand vor Steinschlag verschont bleibt, zeigt das Beispiel des Schweizer Extrembergsteigers Ueli Steck. Als er 2007 die Südwand des Annapurna (8091 m) durchqueren wollte, geriet er auf etwa 5600 m in einen Steinschlag, wurde von einem Granitbrocken am Kopf getroffen und stürzte rund 300 Meter in die Tiefe. Mit Prellungen und einer schweren Gehirnerschütterung schaffte er es selbständig zurück ins Basislager.

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2 Kommentare zu „5 Tipps zum Schutz vor Steinschlag

  1. In den Bergen ist immer Vorsicht geboten. Erst neulich habe ich eine Tour abgebrochen, aufgrund Steine die von oben herunter fielen. Der Geröllpfad verlief mal direkt zum schützenden Felsen hin, dann wieder weg. Es war mir etwas zu unsicher.

    Danke für deine Tipps !
    Viele Grüße

    1. Sehr gerne!

      Das halte ich in solchen Situationen jeweils auch so. Vernunft geht vor, damit man noch lange gesund in den Bergen unterwegs sein kann.

      Liebe Grüsse!

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