Zuletzt aktualisiert am 10. Mai 2020 |

Eine wunderschöne Wanderung entlang der Riviera der Ostschweiz (T1 – 2)

Die beste Jahreszeit für diese Wanderung entlang dem Walensee ist Frühjahr oder Herbst. Meine Partnerin und ich machen diese Wanderung jeweils zur Angewöhnung an die Sommersaison. Der Weg ist grösstenteils gut bis sehr gut ausgebaut, exponierte oder felsige Stellen sind selten. Dennoch empfiehlt sich auch auf dieser leichten Wanderung gutes Schuhwerk.

Ausgangspunkt ist die Schiffsstation Walenstadt (430 m). Von dort aus folgt man den gelben Wanderwegweisern durch den Lindenwald Richtung Walenstadtberg (830 m) bzw. Engen (833 m). Die ersten der beiden grösseren Steigungen dieser Wanderung hat man bei der Ankunft in Engen bereits hinter sich. Wenig später gelangt man zum ehemaligen Berggasthaus Garadur (829 m). Früher wurde man auf diesem umgebauten Hof mit selbstgemachten Kuchen und anderen Leckereien verwöhnt. Leider hat das Wirtepaar aber vor einigen Jahren aufgegeben. Heute ist Garadur wieder ein Hof – was der traumhaften Umgebung und der grandiosen Bergkulisse allerdings keinen Abbruch tut.

Von Garadur führt ein abschüssiger und bei Nässe stellenweise ziemlich glitschiger Weg hinunter nach Josenhab (425 m). Spätestens hier wird einem klar, warum diese Region auch die „Riviera der Ostschweiz“ genannt wird. Ein herrlicher Duft von Pinien liegt in der Luft und wenn man den Blick über den smaragdgrünen Walensee schweifen lässt, fühlt man sich unweigerlich in den Süden versetzt. Der Weg ist hier nun wieder flacher und führt uns via Gand, Schilt und Au zum autofreien Fischerdorf Quinten (430 m). Hier ist das Klima so mediterran, dass im Sommer sogar Feigen wachsen. Und entlang der Hauptstrasse werden im Sommer frische Konfitüren und/oder Früchte verkauft.

In Quinten empfiehlt sich eine Stärkung in einem Restaurant, denn der zweite Wegteil hat es stellenweise in sich. Und auf keinen Fall sollte man einen Besuch bei Frau Bärlocher verpassen, die in ihrem Krämerladen selbstgemachte Konfitüren, Schnäpse, Würste, Käse, Blütenhonig und vieles mehr verkauft, was das Gourmetherz begehrt. Alles bio wohlgemerkt. Zu finden ist sie ein paar Meter von der Anlegestelle in Quinten den Dorfweg hinauf.

Frisch gestärkt und eingedeckt mit Bärlocher-Produkten geht es gleich zu Beginn steil hinauf zum Seerenwald (695 m), entweder auf der unteren, exponierten Route über zahlreiche Felsstufen oder etwas länger oben herum. Beide Routen sind bestens gekennzeichnet. Ab dem Wegweiser bei Punkt 695 treffen sich die Wege wieder und es geht weiter zu den Häusern von Seeren. Dahinter lohnt rechts ein Abstecher zum Wasserfall der Rinquellen – der höchste Wasserfall der Schweiz übrigens.

Nun beginnt der Schlussteil der Wanderung. Dieser führt an der Siedlung Betlis (531 m) vorbei nach Stralegg und Fli nach Weesen (428 m). Von dort aus gelangt man entweder mit dem Schiff oder dem Zug wieder zurück nach Walenstadt. Da der Weg von Betlis nach Weesen leider mehrheitlich asphaltiert ist, fahren wir jeweils schon ab der Anlegestelle Stralegg nach Weesen.


  • Karte: Swisstopo 1:50’000, Blatt 237T
  • Marschzeit: 6,5 – 7 h
  • EInkehr/Unterkunft: diverse Möglichkeiten in Walenstadt, Quinten, Betlis, Weesen

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Kletter-Tipp

In Weesen bietet sich die Möglichkeit, einige interessante Routen zu klettern. Interessant auch darum, weil dort im Verdon-Prinzip geklettert wird, also mit Abseilen von oben. Kletterrouten findet man einerseits im Chappeli-Wald (608 m) und bei der Galerie auf der Uferpromenade. Die Felsqualität ist unterschiedlich, die Routen (4c bis 7b+) sind meist gut bis sehr gut abgesichert. In der Wand im Wald ist Helmtragen zu empfehlen!

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