Heute ist der Internationale Tag der Berge. Dieser Aktionstag wurde 2003 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Ziel dieses Tages ist es, auf die Eigenheiten und Probleme der Bergregionen hinzuweisen. Ich möchte an diesem Tag einmal auf die leider nicht wenigen Berggänger aufmerksam machen, die immer wieder unnötige, hässliche Spuren in der Natur hinterlassen. Allem voran Abfall! Offenbar ist noch immer nicht allen Leuten bekannt, dass man Abfall auch wieder mit nach Hause nehmen kann und nicht einfach dort entsorgt, wo man gerade ist – es sei denn, es sind entsprechende Behältnisse vorhanden. Unterdessen gibt es ja sogar Rücksäcke mit eingebauten Abfallbehältern. Beispielsweise der “Creon Classic 25” von Mammut.
Besonders geärgert habe ich mich in diesem Herbst im Bündnerland: Dort haben Hundehalter offenbar einen neuen Weg gefunden, die Exkremente ihrer vierbeinigen Freunde zu entsorgen. Anstatt Rex, Pluto und Co. das Geschäft abseits vom Weg verrichten zu lassen, sammeln sie die Häufchen mit den bekannten Robidog-Säckchen auf, und stopfen diese dann in Eingänge von Murmeltierbauten! Wie bitte kommt man auf eine solch idiotische Idee? Da könnten sich Herrchen und Frauchen das Einsammeln endlich mal ersparen (vorausgesetzt, Fiffi hat den Haufen nicht mitten auf dem Wanderweg abgesetzt), nehmen dann aber extra Plastiksäcke mit, um diese dann in der Natur liegen zu lassen. Freunde: Wildtiere verrichten ihr Geschäft auch in der Natur, ich würde es euren Hunden darum nicht übel nehmen, wenn sie das auch täten. Denn dieser Abfall ist natürlich – im Gegensatz zu den Plastikbeuteln!
Ach ja, und da wären auch noch die Nacktwanderer, die sich seit 2008 bei uns im Alpstein eingenistet haben. Ich will diese Menschen natürlich nicht als Abfall bezeichnen, sehen will ich sie aber trotzdem nicht in den Bergen. Nicht, dass ich etwas gegen nackte Haut hätte, aber mir würde es ja auch nicht einfallen, angezogen an einen FKK-Strand zu gehen. Wer sich im Adams- oder Evakostüm in der Natur bewegen will, hat dazu genügend Möglichkeiten. Die Berge sind meiner Meinung nach nicht der richtige Ort dafür. Das sieht übrigens auch der Kanton Appenzell Innerrhoden und das Bundesgericht so (NZZ online vom 5.12.2011). Im Gegensatz zum Kanton Appenzell Innerrhoden und dem Bundesgericht geht es mir aber nicht in erster Linie um die Verletzung von Sitte und Anstand oder darum, dass einige dieser Leute nackt vermutlich nicht gerade eine Augenweide sind, sondern um die Sicherheit. Alpintaugliche Kleidung kann die Haut, neben zu starker UV-Belastung, bei leichteren Stürzen nämlich auch vor Verletzungen schützen. Ein Sturz, der ein angezogener Wanderer vermutlich unbeschadet überstehen würde, könnte für einen Nacktwanderer wesentlich schmerzhaftere Folgen haben. Schon mal daran gedacht, liebe Nacktwanderer? Die Berge sind nun mal kein FKK-Sandstrand.
Der Internationale Tag der Berge
Auf UNO-Beschluss hin wird seit 2003 der 11. Dezember als “Internationaler Tag der Berge” begangen. Ziel dieses Tages ist es, breiten Bevölkerungskreisen die Eigenheiten und die Probleme der Bergregionen bewusst zu machen und auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bergentwicklung hinzuweisen. Eines der Hauptprobleme der Bergregionen ist bekanntlich der Klimawandel. Nach Angaben der Internationalen Kommission zum Schutz der Alpen (CIPRA) gefährdet der Rückgang der Gletscher allein im Himalaya-Vorland die Trinkwasserversorgung von 1,3 Milliarden Menschen. Zudem drohten in Gebirgen zunehmend Naturkatastrophen wie Erdrutsche, Lawinen und Überschwemmungen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeiz (DEZA) nimmt aus Anlass des diesjährigen Aktionstages an der Lancierung eines neuen Forums für multilaterale Projekte teil: Das “World Mountain Forum for Sustainable Development” (WMF) wird in vier Ländern der Welt gleichzeitig vorgestellt: in Kanada, in Peru, in Nepal und in der Schweiz, wo es vom 9. bis 11. Dezember im Rahmen des “Green Pioneering Summit” in Verbier stattfindet. Aber auch die teils massiven Eingriffe in die Alpenwelt für touristische Projekte werden immer mehr zum Problem. Das stellt auch der Deutsche Alpenverein DAV fest und fordert deshalb am heutigen Tag der Berge einen Strukturwandel im Alpentourismus.